Bridge – Spielverlauf, Spielregeln und Tipps
Bridge ist ein beliebtes Kartenspiel für vier Spieler. Wer das englische Spiel nicht kennt, der muss sich darauf gefasst machen, einige Zeit zum Erlernen des Spiels in Anspruch zu nehmen. Durch unsere Einführung und Anleitung wird dies aber erleichtert.
Übersicht über Bridge:
- Bridge stammt aus England und hat dort eine lange Geschichte.
- Bridge wird mit vier Spielern in zwei Teams gespielt.
- Das Spiel wird in zwei Phasen eingeteilt: Das Reizen und das eigentliche Bridge Spiel.
Spielregeln von Bridge
Spieleranzahl: Insgesamt benötigt man vier Spieler für Bridge. Zwei davon bilden immer ein Team, wobei sie sich dabei am Tisch gegenüber sitzen. Es entstehen zwei Teams, einmal ein Nord-Süd-Team und einmal ein Ost-West-Team.
Kartenanzahl: Beim Bridge werden insgesamt 52 Karten benötigt. Da es sich um ein englisches Kartenspiel handelt, werden französische Karten verwendet.
Wertung der Karten: Im Gegensatz zu anderen Kartenspielen hängt die Wertung der Karten nicht von der Zahl ab, sondern von der Kartenfarbe. In absteigender Reihenfolge: Pik, Herz, Karo, Kreuz. Pik und Herz gelten als die Oberfarben, während Karo und Kreuz Unterfarben genannt werden.
Das Ziel des Spiels: Um zu gewinnen, muss man so viele Stiche wie möglich mit dem Partner zusammen erspielen. Dazu gehören zwei Phasen: Das Reizen und das Abspielen.
Phase 1 – Wie reizt man: Reizen ist die erste Phase beim Bridge. Man sagt an, was man mit seinem Partner während der zweiten Phase erreichen wird. Der höchste Reiz gewinnt – der Ansager spielt dann alleine gegen die beiden Gegner, während sein Partner seine Karten offenlegt -> Sein Name ist nun „Alleinspieler“. Gibt niemand eine Ansage, werden die Karten erneut zusammengeworfen und erneut gemischt.
Phase 2 – Wie erspielt man einen Stich: Der Spieler links neben dem Alleinspieler spielt seine erste Karte. Im Uhrzeigersinn legen nun alle eine Karte darauf. Die einzige Bedingung: Man muss die Kartenfarbe übernehmen, wenn man sie auf der Hand hat.
Punkte zählen: Vor dem Reizen sollte jeder Spieler sein Blatt einschätzen. Hat man ein gutes Blatt, kann man auch höher Reizen und als Alleinspieler hervorgehen. Hat man weniger als 10 Punkte auf der Hand, ist das Blatt schwach. Sind es über 12 Punkte, ist es schon gut genug fürs Reizen. 16-19 Punkte sind relativ stark während 20 oder mehr Punkte sehr stark sind.
Wie rechnet man sein Blatt zusammen?
Ass: | 4 Punkte |
König: | 3 Punkte |
Dame: | 2 Punkte |
Bube: | 1 Punkt |
Alle anderen: | 0 Punkte |
Bridge Spielablauf
Kommen wir nun also zu einem genauen Beispiel vom Spielablauf, der bei Bridge oftmals verwirrend ausfällt.
Vorbereitungen
1. Schritt: Der Geber teilt die Karten aus; jeder Spieler kriegt 13 Karten, die einzeln im Uhrzeigersinn verteilt werden.
Phase 1 – Reizen
2. Schritt: Bevor man anfängt, seine Karten zu legen, muss man Reizen. Man sagt also an, was man zusammen mit dem Partner im Bridge Spiel erreichen wird. Der Geber beginnt und auf ihn folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn.
Es müssen keine Gebote abgegeben werden, doch wenn man eines abgeben möchte, muss man mindestens 1 Treff angeben. Um beim Reizen zu gewinnen, muss das höchste Gebot gegeben werden. Die Reihenfolge dazu (absteigend): Ohne – Pik – Herz – Karo – Kreuz. Ohne bedeutet hier, dass man ohne Trümpfe spielt.
Beispiel: Passt man, wird man in dieser Runde ausgelassen. Gibt man einen Reiz von 1 Treff, bzw. 1 Kreuz ab, verpflichtet man sich zu 7 Stichen mit Treff als Trumpf, die zusammen mit dem Teampartner erspielt werden müssen. Die Zahl 7 ergibt sich daraus, da jeder Reiz +6 gerechnet wird (= 1 + 6). Die höchste Stufe ist 7, da es maximal 13 Stiche gibt.
Ergebnis 1: Da die Möglichkeit besteht, dass niemand ein Gebot abgeben möchte, werden die Karten zusammengeworfen und erneut gemischt. Nun ist der nächste Spieler der Geber.
Ergebnis 2: Der Spieler mit dem höchsten Gebot gewinnt und ist nun der Alleinspieler und übernimmt so die Züge seines Partners – was uns zum 3. Schritt bringt.
Phase 2 – Bridge
3. Schritt: Der Partner des Alleinspielers legt seine Karten offen dar, damit alle Spieler sie sehen können. Die Katen müssen nach Farben sortiert werden, damit alle Spieler einen guten Überblick erhalten.
Nun legt der Spieler, der links vom Alleinspieler sitzt, seine erste Karte ab – hier gibt es keine Vorschriften, was er legen muss. Dann darf der Alleinspieler eine Karte aus dem Stapel des Mitspielers wählen und legen. Der Mitspieler darf dabei unter keinen Umständen einen Tipp oder Kommentar abgeben.
Hat der erste Spieler Kreuz gelegt, müssen alle weiteren Spieler auch Kreuz legen, sofern man diese Farbe bedienen kann. Ansonsten darf man trumpfen oder einfach eine Karte ablegen.
Schritt 4: Nun geht es nur noch darum, die meisten Trümpfe zu spielen. Zudem muss der Alleinspieler versuchen, sein Gebot vom Reizen wahr zu machen und die Gegner müssen probieren, ihn davon abzuhalten. Erreicht er sein Ziel, gewinnt sein Team, schafft er es nicht, gewinnt das gegnerische Team.
Gewinne beim Bridge ausrechnen
Jegliche Stiche, die der Alleinspieler über seinem Angebot macht, werden Überstiche genannt. Beim Abrechnen zählen aber nur die gemachten Stiche, da die Punktzahlen bei einzelnen Stichen nicht wichtig sind. Wie man beim Bridge genau zählt und abrechnet, erläutern wir in einer übersichtlichen Tabelle:
Kontrakt: Ansagen, dass man diese Runde mit einem Stich gewinnt – erhöht den Gewinn sowie den Verlust.
Rekontrakt: Als Alleinspieler ansagen, dass man diese Runde mit einem Stich gewinnt – erhöht den Gewinn sowie den Verlust.
Bridge-Prämien
Neben den Stichpunkten gibt es beim Bridge noch sogenannte Prämien. Die vier Prämien werden in vier Gruppen geteilt: Vollspiel, Teilspiel (auch Teilkontrakt), Schlemm und Überstiche.
Vollspielprämie
Erreicht der Alleinspieler mit seinem Reiz-Gebot 100 Stichpunkte (eine sogenannte „Manche“) oder auch mehr, wird das als Vollspiel angesehen. Befindet sich das Team in Nichtgefahr, erhält man 300 Punkte, in Gefahr sogar 500 Punkte.
In Gefahr: Hat ein Team eine Manche, also 100 Punkte, erreicht, sind sie in Gefahr. Wenn man in Gefahr ist, sind die Prämien sowie die Strafen höher.
Nicht in Gefahr: Nicht in Gefahr ist das Team, das die Manche noch nicht erreicht hat.
Teilkontraktprämie / Teilspielprämie
Man erhält automatisch 50 Punkte, wenn das Reiz-Gebot unter 100 Stichpunkten liegt. Sollte die Vollspielprämie zutreffen, werden keine Teilspielprämien vergeben.
Schlemmprämie
Wie bei der Vollspielprämie geht es bei der Schlemmprämie darum, ob sich der Alleinspieler in Gefahr oder Nichtgefahr befindet. Zudem wird diese Prämie in zwei Kategorien eingeteilt.
Kleinschlemm: Ein Kontrakt auf 6er Stufe, wobei der Alleinspieler 12 Stiche erzielen muss. Bei Nichtgefahr erhält man 500 Punkte und bei Gefahr 750.
Großschlemm: Ein Kontrakt auf 7er Stufe, wobei der Alleinspieler 13 Stiche erzielen muss. Bei Nichtgefahr erhält man 1.000 Punkte und bei Gefahr 1.250.
Überstichprämie
Eine Überstichprämie wird dann gutgeschrieben, wenn man mehr Stiche erzielt, als Angesagt. Sie werden auch Extrastiche genannt. Besonders viele Punkte erhält man, wenn man den Kontrakt kontriert oder rekontriert hat. Berechnet man Vollspiel- oder Schlemmprämien muss die Überstichprämie nicht beachtet werden.
Minuspunkte
Für jeden nicht erreichten Stich, der angesagt wurde, kriegt das Team vom Alleinspieler Minuspunkte. Dazu werden die nicht erreichen Punkte mit 50 multipliziert: 6 Stiche anstelle von 7 sind 50 Minuspunkte, 5 anstelle von 7 sind 100, und so weiter.
Wie Bridge entstand
Wo genau Bridge ursprünglich herstammt, und welches Spiel der genaue Vorgänger ist, ist schwer zu sagen. Einige verbinden es mit Russland, andere wiederum mit der Türkei und die Engländer sind in ihrem Stolz verletzt, wenn man nicht England selbst als Ursprung anerkennt. Sie sehen es nämlich als Nachfolger von Whist an, einem beliebten Spiel von 1529. Was man jedoch mit Sicherheit sagen kann, ist, dass Ende des 19. Jahrhunderts Engländer das Spiel nach New York brachten, von wo aus sich Bridge verbreitete und überall auf der Welt gespielt wurde.
Schon 1932 wurde die International Bridge Leage gegründet, die es auch heute noch gibt. Eben in diesem Jahr fand sogar schon eine Europameisterschaft im Bridge statt und knappe drei Jahre danach auch schon eine Bridge-Weltmeisterschaft.
Über Jahrhunderte hinweg – egal, von wo Bridge nun wirklich stammt – gilt Bridge als beliebtes Kartenspiel. Viele Regionen bieten deshalb auch einen eigenen Bridgeclub an, bei denen man die Regeln lernen kann und sein Spiel verfeinern.
Schlussfolgerung: Bridge lernen und verbessern
Wer frisch beginnt, Bridge zu erlernen, wird vielleicht auf einige Tücken stoßen, doch mit etwas Geduld, kann man seine Fähigkeiten verfeinern, das Reizen verbessern und schlussendlich gewinnen. Besonders speziell ist zwar das zusammenzählen der Punkte, doch auch das wird mit der Zeit einfacher. Hat man den Dreh einmal raus, kann einen nichts mehr Stoppen – auch nicht ein schlechtes Blatt!
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